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Herzlich Willkommen auf unserem christrunners.ch Blog! Dies hat nichts mit Religion zu tun ist einfach unser Familien-Name. Wir sind eine sportliche Familie, nehmen an verschiedensten Wettkämpfen teil. Unsere Resultate sind auf Datasport zu finden.

Sonntag, 27. September 2009

3. Fricktaler Waffenlauf - Meine Premiere


An Pfingsten hatte Rainer ja bekanntlich seine Premiere beim Waffenlauf. Die Atmosphäre hat mich damals so gepackt, dass ich spontan entschlossen habe, auch einmal an einem solchen Wettkampf teilzunehmen. Und da dieser Entschluss laut und nicht nur in meinem Kopf gefasst wurde, musste ich am Sonntag in Kaisten an den Start....!
Ich hatte die Woche davor noch einen Trainingslauf mit Packung über 7.5km absolviert und es ging eigentlich ganz gut, obwohl die 5kg Mehrgewicht spürte man schon deutlich und das vorallem wenn es bergauf geht. Was würde aber wirklich auf mich zukommen? Es kam ja noch die superfunktionelle Laufbekleidung in Form eines Kampfanzuges dazu!
Wir machten uns also am Sonntag Morgen auf nach Kaisten. Nachmelden und das Renntenue fassen. Der Anzug war gar nicht mal so unbequem wie ich gedacht habe aber da die Sonne schon heftig vom Himmel brannte, hatte ich da so meine Bedenken..... Rainer hat sich die letzten beiden Wochen nicht ganz fit gefühlt und wusste auch nicht so recht, was er für eine Leistung würde bringen könne. Im Kopf stimmte es aber und wir wollten Beide unser Bestes geben.
Da der Waffenlauf mit schwindenden Teilnehmerzahlen kämft ist "Frischfleisch" (so wurde ich in der Damengarderobe genannt...) immer gern gesehen.

Punkt 10.30Uhr war dann der Start für uns Waffenläufer. Die ersten Läufer/Innen zogen sehr schnell davon. Ich musste aufpassen, dass ich mich auf den ersten beiden Kilometern nicht gleich ganz verausgabte und musste immer wieder etwas Tempo zurücknehmen. Zum Glück verlief ein grosser Teil der Strecke im Wald und somit im Schatten, die Sonne setzte einem doch ganz schön zu und der Anzug war praktisch dicht, da kam nirgends etwas Frischluft durch....

Die erste Runde verlief ganz problemlos und ich konnte mich immer gut hinter der 3. Frau halten. Beim Durchlauf zur zweiten Runde wurde ich tatkräftig angefeuert, was mir wieder frische Energie geliefert hat. Ich merkte jetzt deutlich das Gewicht an meinem Rücken und auch die Hitze unter dem Anzug, der Schweiss ist nur so gelaufen....

Bei der kurzen Steigung konnte ich kurzfristig gar die vor mir liegende Frau ein- und überholen - Rang 3, dass wäre was..... Ich habe konstant mein Tempo gehalten aber nach knapp einem Kilometer hat sie mich dann leider wieder überholt und ich versuchte so gut es ging dranzubleiben. Zeitenweise ist mir das sehr schwer gefallen, dann habe ich mich immer wieder aufraffen können um den Anschluss nicht zu verlieren. Im Zielbereich stand auch schon Miggu, der sich sehr über meine erste Waffenlaufteilnahme gefreut hat, und feuerte mich nochmals fest an. Ueberglücklich über die gelungene Premiere lief ich auf den 4. Gesamtrang Frauen ein, in der Kategorie wurde ich sogar 3. und da der Kaister Waffenlauf die Aargauer Meisterschaften ausführte, wurde ich sogar noch zweitschnellste Aargauerin.......das hätte ich mir am Morgen in keinster Weise vorstellen können. Meine Zeit 1Std.18Min11 für 15,4km, Rainer kam kurz nach mir ins Ziel mit einer Zeit von 1Std.19Min.37. Er hat den Lauf sehr positiv erlebt, vorallem hat die Einstellung gepasst und er konnte auf der zweiten Runde auch noch einige Läufer überholen.

Beim gemütlichen Zusammensitzen und anregenden Gesprächen unter anderem mit Patricia Morceli Bühler (eine der schnellsten Schweizer Marathonläuferinnen und dazu noch eine sehr sympathische Frau) liessen wir dieses sportliche Ereignis ausklingen. Am Abend gab es dann zur Feier des Tages noch ein feines Essen und ein gutes Glas Rotwein.

Es wird bestimmt nicht mein letzer Waffenlauf gewesen sein.....

Samstag, 19. September 2009

Rothrister Lauf

In den letzten Tagen fühlte ich mich gar nicht wohl. Schnupfen, Hals- und Kopfweh machten mir zu schaffen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich erst vor knapp 2 Wochen den Powerman Zofingen erfolgreich absolvierte und letzten Samstag (an meinem 45. Geburtstag) an einem Dorf-Fussballturnier teilgenommen hatte. Zudem hatte ich im Geschäft auch nicht gerade wenig zu tun. Das war wohl zu viel für meinen Körper.

Weil ich aber kein Fieber hatte, habe ich mich entschieden in Rothrist zu starten. Ich startete da in der Kategorie "Jogger lang" über 10.5 km. Die Strecke ist dahingehend anspruchsvoll, da es ständig auf-und-ab ging. Nach knapp 2 km musste ich meinem Anfangstempo Tribut zollen und es zurücknehmen. So hat mich dann Läufer um Läufer überholt. Ich wollte zumindestens unter 5min/km ins Ziel zu kommen. Mein Kopf schien zu glühen und auch hatte ich Mühe mit dem Atmen. Das ewige auf-und-ab kostete Kraft, die ich eigentlich nicht hatte. Bei den Steigungen konnte ich zwar komischerweise immer wieder Zeit gutmachen und so habe ich doch noch jemanden in der Schlusssteigung überholen können. Ich lief dann in einer Zeit von 51m33 durchs Ziel und habe mit 4m54/km mein Ziel erreicht.

So, nächsten Sonntag wird dann die Waffenlauf-Premiere von Sabine in Kaisten sein. Ob ich auch starten werde, hängt von meinem Gesundheitszustand ab.

Sonntag, 6. September 2009

Powerman Zofingen: Ich bin Finisher !

Es ist geschafft. Ich konnte trotz wenig Training den Powerman Zofingen, Lang Distance Duathlon (10km/150km/30km mit insgesamt 2'350 Höhenmeter) in einer Zeit von 10Std17 finishen. Da ich gar nicht damit gerechnet hatte, die Zeitlimiten auf der Radstrecke einzuhalten, bin ich sehr sehr glücklich.

Bin schon sehr früh aufgestanden, da ich einerseits frühzeitig Frühstücken wollte und andererseits noch ein paar Sachen vorbereiten musste. Im Nachhinein hat sich gezeigt, dass ich Folgendes vergessen hatte: Trinkflasche, Tuch Wechselzone, Duschtuch. Irgendwie war ich nicht so bei mir. Die Trinkflasche habe ich mir noch besorgt, was aber eigentlich nicht notwendig war, da gleich am Anfang der Velostrecke eine Verpflegungsstation war.

Beim Start habe ich dann Sabine und die Kinder getroffen, sie haben mich tatkräftig unterstützt. Ich bin fast zuhinterst gestartet, da ich nicht bereits zu Beginn zu viel Kraft verbrauchen wollte. Das Problem ist, dass die Meisten abgehen wie die Post und der 1. km ist ja wirklich steil. Vom Gefühl her empfand ich es anstrengend und ich dachte schon, das kann ja nur schief gehen. Anhand meines Trainingsumfangs (nur 40 km laufen im July, 140 km im August; total 900 km Velofahren) kann es fast nicht sein, dass ich es in den Zeitlimiten schaffe.

47min12 für die ersten 10km, in der Wechselzone lasse ich mir diesmal viel mehr Zeit als üblich, die 2m42 kamen mir ewig vor. Nun gings auf meine Problem-Disziplin, das Velofahren. Im Durchschnitt ca. 2 Std. für die 50km mit 550hm sollte es sein, um die Limiten zu schaffen.

Bei den 2 Verpflegungsposten nahm ich jeweils neben dem Getränk auch noch ein Gel. Die ersten 50 km fühlten sich auch anstrengender als gehofft an, wobei ich ein wenig über 1h54 dafür benötigte. Sabine war in der Coaching Zone und reichte mir jeweils eine Trinkflasche mit Isostar. Beim Wechsel zur 2. Runde wäre der Wettkampf fast zu Ende gewesen. Beim Wiedereinstieg in die Click-Pedalen bekam ich plötzlich einen Wadenkrampf, den ich nur Dank einer Blitzreaktion abwenden konnte.
In der 2. Runde wurde ich dann von den Spitzenfahrerinnen und später auch von den Männern überholt (überrundet). Wahnsinn wie die Vorbeirauschen. Ich war ein wenig stolz, dass ich in der Abfahrt die 3. Frau wieder einholen konnte, da sie in der kurvenreichen Strecke ein wenig mehr Vorsicht walten liess. Nach 1h58 war dann auch die 2. Runde Geschichte.
So, jetzt war ich gespannt auf die 3. 50 km. Es waren fast keine Zuschauer und auch keine Athleten mehr auf der Strecke, so fuhr ich ein einsames Rennen. In Ohmstal haben sie sogar schon begonnen abzubauen und auf dem Bodenberg war der Verpflegungsposten auch schon fast verwaist. Zu der Zeit war ich bereits 10 min langsamer als in der vorigen Runde, aber plötzlich glaubte ich an mich und dachte nun das 1. Mal, dass ich es doch schaffen könnte. Dies schien mich zu beflügeln und ich hatte doch tatsächlich 7 min auf den letzten 25 km wieder aufgeholt. Kurz vor Zofingen kreuzte mich ein Auto, wo der Fahrer aus dem Fenster rief: "Super, toll gemacht, bald ists geschafft". Das trieb mir die Freudentränen in die Augen und machte mir nun bewusst, dass ich diese Limiten schaffen werde, ich konnte es noch nicht glauben. So fuhr ich nach 2h01 für die 3. Runde in die Wechselzone ein.

Meine Familie war dort, auch Monika, die Schwester von meiner Biene. Sabine hat mich sofort entdeckt und neben Fotos machen, mir auch zugewunken. Bei der Wechselzone liess ich mir auch diesmal Zeit und habe mich auch noch mit Jerry Brown (USA, Florida) unterhalten. Nach 2m46 war ich dann auf der Laufstrecke. Wie sich das Laufen nach 150 km Velofahren anfühlte brauche ich nicht speziell zu erwähnen. Im weiteren ging es ja direkt wieder den Hügel rauf. Knapp 4.5 Std. könnte ich mir Zeit lassen für die abschliessenden 30 km und da wusste ich, wenn ich nicht gerade eine Verletzung erhalte, dass ich es schaffen werde.

Die Laufstrecke strapaziert die mentale Stärke dahingehend, dass es viele hin-und-hers mit sich-Kreuzen gab und ständig auf-und-ab ging. Die ersten 15 km schaffte ich gehend/rennend in ca. 1Std40. Auf der 2. Runde war es dann hauptsächlich gehen. Ich musste für den Effort auf dem Velo bezahlen und auch für das zu wenig Training. Aber es war mir egal, ich werde den Powerman finishen und das war nun alles was zählte. Nach 1Std50 lief ich dann in die Arena ein. Leider waren fast keine Zuschauer mehr da, aber Familie Röhrl hat mich lauthals angefeuert und natürlich standen meine 3 Mädels gleich hinter dem Zielbogen. Danke vielmals für die Unterstützung und sorry dass ihr so lange warten musstet.

Die Medaille 2008 (anstatt 2009), ein zu grosses Powerman Long Distance Finisher Shirt, aber dafür ein zusätzliches Powerman Finishershirt war der Lohn für meine 10Std17 und dem 221. Platz (von 227 männlichen Finishern, 28 haben aufgegeben).

Ich bin solz und glücklich diese Strapazen geschafft zu haben. Ob ich es jemals wieder probieren werde, weiss ich noch nicht (never say never).