Intro

Herzlich Willkommen auf unserem christrunners.ch Blog! Dies hat nichts mit Religion zu tun ist einfach unser Familien-Name. Wir sind eine sportliche Familie, nehmen an verschiedensten Wettkämpfen teil. Unsere Resultate sind auf Datasport zu finden.

Samstag, 28. Januar 2012

CRUX Winter Ultra Run

Der CRUX Winter Ultra Run ist ein Lauf (kein Wettkampf) mit max. 54 km sowie +/- 2'500 Höhenmeter auf dem Zürcher Höhenweg (Route 69).  Der Start ist in Kollbrunn und das Ziel in Schmerikon am Zürchersee. Es gibt weder Verpflegungs- noch Hilfeposten. Auch ist die Strecke nicht markiert. Man erhält am Start eine Karte mit Höhenprofil sowie ein paar weitere Angaben (Tel. No., Zeitplan, etc.). Sabine und ich hatten uns kurzfristig entschieden teilzunehmen, aber bereits den Ausstiegspunkt auf km 43 festgelegt.



Um 07:00 sind wir abgefahren und waren kurz vor 8 Uhr in Kollbrunn. Ueber Nacht hatte es bis in tiefen Lagen geschneit und anhand der Webcam's konnten wir bereits in den Vortagen sehen, dass uns viel Schnee erwarten wird. Auf dem Parkplatz beim Bahnhof machten wir uns bereit. Aus verschiedenen Richtungen kamen weitere LäuferInnen zum Treffpunkt, dem Wartesaal. Dort begrüsste man sich (vorwiegend in Englisch), bekam die letzten Informationen und mussten noch einen Waiver unterzeichnen um zu bestätigen, dass wir völlig auf uns alleine gestellt sind.



Um 08:45, 15 min später als geplant, ging es los. Nach einer sehr kurzen Flachpassage ging es hoch Richtung Schauenberg. Der Schnee war hier noch recht spärlich. Die Gruppe von ca. 16 LäuferInnen zog sich schon bald auseinander. Sabine und ich nahmen es eher gemütlich aber einfach fühlte es sich deswegen trotzdem nicht an. Je weiter wir nach oben kamen desto mehr Schnee. Das Wetter war nicht gerade schön aber wegen der mit Schnee behangenen Bäume hatte es doch seinen Charme. Und das bekannte Knirschen bei jedem Schritt liess uns doch die Strapazen fast vergessen.


Nach 1Std20 befanden wir uns bei Schauenberg auf 891 Meter, dem höchsten Punkt der ersten Teiletappe. Dann ging es nach Seelmatten auf 598 Meter runter nur um wieder steil raufzulaufen. Aber wir wussten ja anhand des Profiles, dass die Hauptrichtung aufwärts hiess. Auch hatte es immer mehr Schnee - wir befanden uns im tiefsten Winter.


Auf den nächsten Kilometern das gleiche Bild, nur dass die Schneemenge noch grösser wurde. Bei km 28 trafen wir uns zur Verpflegung im Bergrestaurant Hulftegg,welches wir um ca. 13:00 Uhr erreichten. Dort haben wir zur Stärkung Rivella und eine heisse Schokolade getrunken sowie einen Biber gegessen. Einer hatte sich sogar einen Toast Hawaii gegönnt.

Gestärkt ging es 20 Minuten später wieder weiter. Durch das Warten in den nassen Kleidern wurde uns ein wenig kalt. Aber schon bald kam die Wärme wieder zurück. Unser nächster Fixpunkt war das Schnebelhorn auf 1'291 Meter.  Langsam wurde das Wetter immer schlechter. Sehr starker Wind (Bise), Nebel und der viele Schnee zerrte an unseren Kräften aber auch an der Motivation. Zusätzlich war das Finden des Wanderweges schon langsam eine Lotterie.


Um 14:42 erreichten wir das Schnebelhorn. Für die 35 km haben wir inkl. Restaurant-Besuch und aller Fotohalts ca. 6 Std gebraucht. Auf den nächsten Kilometer zeigte sich immer mehr, dass ein Finden von Wanderwegen bei solchen Verhältnissen fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Ausserdem litt aufgrund der Müdigkeit die Konzentration. Wie hoch der Schnee war ist auf diesem Bild ersichtlich:

Nein, ich bin nicht gewachsen!
Ein Vorwärtskommen wurde immer schwieriger aber es machte auch richtig Spass im Schnee rumzutollen. Der Weg wurde immer krimineller. Auf einmal gab der Schnee unterhalb des Schuhes nach und Du stecktest mit nur einem Bein fast bis zu den Hüften im Schnee. Man musste aufpassen sich nicht zu verletzen. Bei den steilen Abhängen rutschten wir auf dem Hintern runter, hier wäre ein Bobschlitten hilfreich gewesen. Wir fühlten uns teilweise wieder in die Kindheit zurückversetzt, was wir mit Jauchzen, Lachen und Schreien untermalten.


Wir kamen immer langsamer voran; auch mussten wir immer öfter die Karte konsultieren. Aufgrund der schlechten Sicht-Verhältnisse und der nahenden Dunkelheit entschieden wir alle bei km 39 (auf 1'230 Höhenmeter) den Lauf für alle abzubrechen und runter zur nächsten Busstation zu laufen. Für Sabine und mich wäre hier ja sowieso Schluss gewesen.

Wir liefen den direkten Weg zum nächsten Ort runter; über 400 Höhenmeter auf ca. 2 km. Ein Stück war so steil und es hatte so viel Schnee, dass ein Haufen von Erwachsenen jauchzend, johlend, schreiend, lachend auf alle erdenklichen Arten (auf dem Bauch, auf dem Hinter, rollend, hüpfend, rennend etc.) den Hang sich runterbewegten. Das war lustig und ein guter Abschluss des harten Laufes. Wir mussten noch zur nächsten Busstation rennen. Dort angelangt kam gerade, wie geplant, der nächste Bus Richtung Schmerikon. Vor fast 8 Std sind wir in Kollbrunn gestartet und haben eine Strecke von ca. 42.3 km sowie fast 2'000 Höhenmeter rauf und über 1'500 runter hinter uns gebracht.


Kurz vor 17:00 kamen wir an unserem Ziel, dem Restaurant Seehof an und als Erstes wechselten wir unsere Kleidung. Für uns waren bereits ein paar Tische reserviert. Um ca. 18:00 kam der Einzige, welcher die ganze Strecke gelaufen ist, auch am Ziel an. Er lief bereits letztes Jahr (1. Austragung) schon mit und sagte, dass er die Strecke nur dank dem letztjährigen Track wieder gefunden hatte. Hut ab vor der Leistung!
Bei Trinken, Essen und Quatschen verbrachten wir die nächsten knapp 2 Stunden bevor es dann mit 3 Mal Umsteigen zurück nach Kollbrunn zum Auto ging.

Es war ein sehr schöner aber auch anstrengender Tag. Ein Haufen zusammengewürfelter Leute verschiedener Nationalitäten (Schweiz, England, Frankreich, Deutschland etc.) trafen sich zu einem harten aber auch schönen Lauf im tief verschneiten Zürcher Oberland (inkl. Thurgau und St. Gallen). Danke allen für die schönen Stunden und die interessanten Gespräche.

Weitere Fotos hat es noch auf Picasweb.

Sonntag, 8. Januar 2012

LVA Cross, Zwillikon

Endlich wieder mal ein Crosslauf und zwar bei besten Bedingungen (nass, matschig, dreckig). Ein Crosslauf verlangt einiges ab und zeigt gnadenlos auf, ob Du ein paar Kilos zuviel auf den Rippen hast. Im weiteren laufen da primär die Cracks und mein Platz ist mit ein paar wenigen Ausnahmen am Schluss der Rangliste. Das stört mich nicht, denn der Spass im Dreck zu laufen liegt ganz klar im Vordergrund.

Gabriel Lombriser
Der Start war um 14:20 und ich musste mich noch nachmelden. Sabine hat entschieden nicht mitzulaufen. Ohne Nagelschuhe wäre es sowieso nur ein Rumgerutsche gewesen. Aber sie übernahm den Part des Fotografen. Danke. Trotz der relativ wenigen erwachsenen Teilnehmer sahen wir doch ein paar uns bekannte Gesichter. Gabriel Lombriser, u.a. Teilnehmer beim kürzlichen 24H Weltrekord auf dem Laufband, nahm beim Jagd-Sprint Rennen teil. Dann Oliver Pani (wobei er selber nicht lief, aber seine Tochter gewann ihre Kategorie) sowie Renate Bader, welche dann mit mir startete. Es regnete teilweise wie aus Kübeln und der Boden war sehr tief und schwierig zu laufen. Auch sahen wir einige Stürze. Somit hiess es vorsichtig ans Werk zu gehen.


Renate Bader, Rainer Christ
Ein bisschen später als geplant der Startschuss und schon stürzte die Meute los. Eine Frau wagte sich doch tatsächlich ohne Nagelschuhe auf die Strecke, aber sie musste bald darauf aufgeben. So machte es keinen Sinn. Aber auch mit Nagelschuhen war es nicht einfacher und der nasse und aufgeweichte Boden tat sein übriges. Zu Beginn ging es ja noch einigermassen aber schon bald musste ich mein Tempo drosseln, es kostete heute sehr viel Kraft. Zudem drückten mich die Sünden der letzten paar Wochen noch tiefer in den Boden. Es gab viele Stellen wo aufpassen angesagt war um nicht auf den Latz zu knallen. So zog ich meine Runden und Sabine schoss Fotos immer von anderen Positionen. Sie hatte ihr eigenes Rennen.
In der Zwischenzeit stoppte sogar der Regen und ein paar blaue Löcher sah man am Himmel. Ein wenig unterhalb 21 min lief ich als letzter der Männer ins Ziel. Ich war völlig ausgepumpt aber es hat sehr viel Spass gemacht. Am liebsten hätte ich noch einen Diver hingelegt.

Rainer Christ kurz vor dem Ziel

Nach dem Duschen, Kaffee trinken und Kuchen essen (das hatte ich mir verdient) sowie ein wenig plaudern machten wir uns auf den Heimweg. Der erste Wettkampf im Jahre 2012 ist schon wieder Geschichte.