Nach der Premiere im 2016 als Solo Fahrer, dann im 2017 mit Sabine als Mixed-Team nun zum 3. Mal dabei, diesmal wieder als Mixed Team mit Sabine.
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Herzlich Willkommen auf unserem christrunners.ch Blog! Dies hat nichts mit Religion zu tun ist einfach unser Familien-Name. Wir sind eine sportliche Familie, nehmen an verschiedensten Wettkämpfen teil. Unsere Resultate sind auf Datasport zu finden.
Mittwoch, 9. Januar 2019
Sonntag, 14. Februar 2016
Tortour Winter Cyclocross
Fast 90 Athleten aus zehn verschiedenen Nationen stellten sich der Herausforderung des weltweit ersten mehrtägigen Ultra-Radquer-Etappenrennen, der Tortour Cyclocross in Schaffhausen. Neben Profis, Extremsportler, (ehemaligen) Weltmeister wagten sich auch eine Reihe von ambitionierten Hobbysportler an den Start, darunter auch Rainer Christ aus Ueken. Nachfolgend sein Renn-Bericht.
Die Verhältnisse rund um Schaffhausen waren, wie es sich für ein Radquerrennen gehört, so richtig garstig. Auf dem Randen lag Schnee und durch die Nässe der letzten Tagen war der Boden schon richtig aufgeweicht und entsprechend schwierig zu fahren. Aber alles der Reihe nach.
Nach dem Check-in am Freitag starteten wir um 15 Uhr zum Prolog über 20,5 km und zirka 200 Höhenmeter. Auf die Strecke wurden wir von niemandem geringerem als dem ehemaligen mehrfachen Radquer-Weltmeister Albert Zweifel geschickt. Nach einem neutralisierten Start ging die Post ab, die Profis drückten aufs Tempo und ich versuchte eine Weile noch im Windschatten mitzufahren. Doch bald musste ich abreissen lassen und bei der ersten Steigung riss sich das relativ kleine Feld doch schon weit auseinander. Der Boden war noch einigermassen trocken und die Wald- und Wiesenpassagen waren noch relativ gut zu fahren. Aufgrund der überschaubaren Anzahl Teilnehmer hatte ich meine Konkurrenten in der Masters Kategorie schnell ausgemacht. Zu dritt hetzten wir uns und versuchten einander abzuhängen, als ob es morgen kein Rennen gäbe. In einem Waldstück konnte ich dann einen kleinen Vorsprung rausfahren und nach etwa 48 Minuten kam ich dann als Zweiter ins Ziel.
Die Angst vor dem Platten
Am Samstag um 8.30 Uhr erfolgte der Start zur ersten Etappe über 96 km und über 2100 Höhenmeter mit ein paar steilen Auf- und Abstiegen. Vor dieser Etappe hatte ich riesen Respekt, aber ich wollte den 2. Rang unbedingt verteidigen. Auf den ersten flachen 5 km wurde wieder ordentlich aufs Tempo gedrückt und ich musste aufpassen, mich da nicht zu fest mitreissen zu lassen. Irgendwie ist mir auch fast entgangen, dass wir am Rheinfall vorbeifuhren. Kurz danach die ersten Höhenmeter und auch weg vom Teer in den Wald. Auf den mit Steinen gespickten Wegen fuhr die Angst, einen Platten zu kriegen, immer mit. Ich blieb bis dahin verschont. Ein Zweier-Team hatte auf dieser Etappe sage und schreibe neun Platten.
Schon bald kurbelten wir im Schnee (bis zirka 15 cm) und aufgeweichtem Boden. Selbst das Abwärtsfahren kostete viel Kraft und bat gar keine Gelegenheit zum Ausruhen. Kleinere Steigungen auf der Wiese bezwang ich mit Gehen, da das Fahren viel kräftezerrender war. Auch war Technik gefragt, welche ich mir zum Glück in den letzten wenigen Jahren auf dem Mountainbike angeeignet hatte. Zusätzlich gab es immer wieder natürliche Hindernisse (u.a. umgestürzte Bäume) zu Fuss zu überqueren und, wie es sich für Radquer (Cyclocross) gehört, das Velo zu schultern. Anhand des Streckenprofils lag heute die erste wirklich harte Prüfung bei zirka 60 km. Aber ich war kräftemässig schon vorher am Limit, die Nässe in den Schuhen und die kalten Hände sorgten für das Übrige.
Nach 3,5 Stunden erreichte ich Kilometer 60 und was auf den nächsten paar hundert Meter kam, machte dem Namen Tortour alle Ehre. Mehr als 200 Höhenmeter sehr steil rauf, das heisst, Velo schultern und sich mühsam den Berg hoch kämpfen. Ich versuchte es mit 20 Schritten, dann Verschnaufpause, dann wieder 20 Schritte, wieder Verschnaufpause usw. es so erträglich wie möglich zu machen. Auch war der Boden sehr rutschig und mit den klobigen Veloschuhen war es auch nicht einfach. Aber auch dieses Leiden hatte mal ein Ende. Nach etwa 45 Minuten ging es auf der anderen Seite runter mit dem Wissen, dass es zum selben Punkt wieder raufgeht. Die nächsten paar Kilometer wäre ich vor kurzer Zeit nicht mal mit dem MTB gefahren, geschweige denn mit einem Rennvelo (mit kleinen Stollenpneus). Bevor es wieder rauf ging, habe ich mich an der Verpflegungsstation gestärkt. Der Service war himmlisch (nach der Hölle vorher) und mir wurde sogar das Rad gehalten. Aber ja nicht zu lange aufhalten, es lagen noch fast 25 km vor mir und ich hatte ja ein Ziel. Zum Glück durften wir diesmal auf dem Teer die 350 Höhenmeter hinter uns bringen, anstrengend war es trotzdem. Die letzten 20 km ein ständiges Auf und Ab aber tendenziell mehr abwärts.
Das Ziel kam näher und ich war mehr als k.o. Dann, bei Kilometer 88, das Missgeschick: ein Platten. Und wie kann es anders sein, natürlich am Hinterrad. Mit kalten Füssen, steifen Glieder und klammen Finger ist das Wechseln eines Schlauchs gar nicht so einfach, es kostete mich über zehn Minuten. Ich war noch nicht ganz fertig, da fuhr mein härtester Konkurrent an mir vorbei. «Shit», dachte ich, «das darf nicht sein.» Ich beeilte mich so gut es ging und fuhr hinterher. Mir wurde fast schwarz vor Augen, aber ich schaffte es, ihn nach ein paar Kilometer einzuholen. Auf den letzten Kilometer schenkten wir uns nichts und jeder versuchte den anderen zu distanzieren. So fuhren wir bis ins Ziel, wo ich entkräftet eine halbe Radlänge hinten war.
Ich war froh, im Ziel zu sein, aber ich war auch enttäuscht. Dann dachte ich: «Es hätte ja auch schlimmer kommen können.» (Ich fuhr 10 Meter hinter einem Fahrer welcher voll in ein Auto reinknallte, einen Salto über die Haube riss und auf dem Boden aufschlug; und später dann mit einem anderen Rad weiterfuhr!) Und der Frust wich langsam aber sicher der Freude. Nach einer kurzen Verpflegung habe ich das Rad in den Service gebracht um es für den morgigen Tag wieder in Schuss zu bringen. Neben dem Mensch wird auch das Material sehr stark strapaziert.
Highlight Single-Trail
Nach einer schlechten Nacht bereits die zweite und letzte Etappe, 90 km und 1500 Höhenmeter. Nicht mehr so viel im Schnee und auch weniger Morast-Passagen, aber deswegen nicht viel einfacher. Wiederum um 8.30 Uhr der neutralisierte Start von zirka 1 km. Ich war richtig müde und auch mein Kopf wollte nicht wirklich. Auch mein direkter Konkurrent schien einen besseren Tag zu haben und distanzierte mich immer mehr. Der längste Anstieg kam bereits auf den ersten 8 km und das half mir auch nicht wirklich. Ich brauchte Zeit, um in die Gänge zu kommen. In einer kurzen schwierigen Passage hatte ich aber plötzlich fast wieder aufgeschlossen und das Highlight kam nach etwa 13 km: ein wundervoller, schwieriger und technischer Single-Trail. Gleich auf den ersten paar Meter habe ich die zögerlich vor mir fahrenden Mitstreiter mehr oder weniger stehen lassen. Ich liebe solche Passagen. Nach zirka 3 km war der Spass leider vorbei und Asphalt war für eine kurze Zeit wieder unter meinen Rädern. Trotz relativ weiter Sicht nach hinten sah ich niemanden kommen (Anmerkung: ich hatte fast 4 Minuten auf dem Single Trail rausgeholt), aber noch viel kann passieren. Es kam mir auch so vor, dass wir jeden Hügel, jede Schlaufe auf einer relativ kleinen Fläche fuhren, nur um Kilometer und Höhenmeter zu sammeln.
Auf den nächsten Kilometern ein ständiges Auf- und Ab, aber zum Glück auf relativ humanen Strassen/Wegen. Bis jetzt hatte ich mich dreimal verfahren, was sicher ein wenig Zeit gekostet hat. Aber ich fühlte mich einiges besser als zu Beginn der Etappe. Bei Kilometer 61 dann der Wendepunkt in Stein am Rhein sowie der letzte Verpflegungsposten. Der Regen und der Wind waren schon länger meine Begleiter und ich war schon richtig durchnässt. Auf dem Rückweg, das heisst auf den letzten fast 30 km Gegenwind und sehr starker Regen. Ich fuhr seit geraumer Zeit alleine und das war dann bis zum Schluss der Fall. Ich kam dem Ziel näher und näher, aber an jedem kleinen Hügel musste ich immer mehr kämpfen. Langsam machte sich Resignation breit. «Wieso müssen die kurz vor dem Ziel noch so ein paar fiese Steigungen einbauen?», dachte ich mir. Endlich, nach fast 5 Stunden war auch diese Etappe und somit die Tortour beendet. Etwas mehr als 12 Stunden für rund 3800 Höhenmeter sowie zirka 206 km bedeuteten der 2. Rang bei Solo Master Männer.
Mein Fazit
Es war das Härteste (eine Tortour), an den ich bis jetzt teilgenommen hatte, speziell wegen dem Samstag. Aber eine tolle Organisation, eine super Stimmung sowie eine freundschaftliche Atmosphäre entschädigte (fast) alle dieser Strapazen.
Hinweis: Das SRF2 widmete in der Sportlounge vom 15. Februar der Tortour Cyclocross einen etwa zehnminütigen Beitrag.
Samstag, 12. September 2015
Jungfrau Marathon / Geburtstag
Vor ziemlich genau 11 Jahren, nämlich am 11. September 2004 lief ich meinen ersten Marathon, den Jungfrau Marathon. Auf diesen Marathon hatte ich mich während 9 Monaten so optimal wie möglich vorbereitet und lief nach 5Std35 ins Ziel. Ich hatte damals Angst die Schlusszeiten, vor allem bei Wixi, nicht einhalten zu können, was aber absolut kein Thema war. Bis 2008 nahm ich jedes Jahr teil aber die Staus auf den Moränen sowie die Odyssee beim Runterkommen habe mich entscheiden lassen nach der 5. Teilnahme aufzuhören.
Dieses Jahr fiel das Datum genau auf meinen 51. Geburtstag und so machte ich aus Jux an einer Verlosung mit bei welcher ich dann auch noch einen Gratis-Startplatz gewann. Ich liess es aber offen ob ich überhaupt starten werde. Sabine wird eine Woche nach dem Powerman Long Distance sicher nicht starten aber sie wird mich unterstützen, das gefällt mir. Ich hatte ja nur den Powerman Short gefinished. Aber meine Lauftrainings-Bilanz sieht nicht wirklich rosig aus, 25 km im August, 14 km im Juli, 27 km im Juni etc. aber ich habe ja noch ein paar Stunden auf dem MTB bzw. Rennvelo verbracht.
Aufgrund der Wetteraussichten habe ich mich dann entschieden meinen Geburtstag im Berner Oberland zu feiern. Um 04:45 war Tagwache und um 05:30 waren wir bereits nach Interlaken unterwegs. Wir kamen gut voran und parkten so um ca. 07:15 das Auto in der Nähe des Startgeländes. Bis zum Start galt es die üblichen Startvorbereitungen zu treffen sowie natürlich mit den uns bekannten LäuferInnen zu quatschen. Sabine machte sich dann bald mit meinem Auto auf den Weg nach Grindelwald. Dort nahm sie dann die Bahn via Kleine Scheidegg nach Wengen um mich und andere bei km 30 anzufeuern. Ich habe mich dann knapp vor dem 6 Std. Pacemaker eingereiht und mit einigen Läuferkollegen gequatscht. Um 09:00 dann die Böllerschüsse zum Start, aber es dauerte noch fast 2 Minuten bis ich wirklich über die Startlinie lief. Nur nicht zu schnell los aber es war schon recht eng so weit hinten. Nach einer Schlaufe von 3 km nochmals über die Startlinie aber dann raus aus Interlaken. Ich konnte recht konstante km-Zeiten laufen und habe auch bei jedem Verpflegungsposten angehalten und mich in Ruhe verpflegt. Vor dem Start hatte ich mir noch ein 5Std50 Plan geholt, ich dachte heute wird es eng werden betreffend Schlusszeiten und eine Indikation wann ich wo sein sollte war nicht schlecht. Kurz vor 10 Uhr, nach 56min15 Netto-Laufzeit waren die ersten 10 km absolviert, sogar ein bisschen schneller als gemäss Plan. Kurz danach die erste Steigung in welcher ich "the Legend" überholte. Ich habe ihn gegrüsst, aber er hat mich wohl nicht erkannt. Später kam dann das Stück welches ich am liebsten laufe, nämlich im Wald und rechts davon der Fluss. Ich fand es fast nervend und war überrascht dass bei einer Verengung ich schon warten und dann nur gehen konnte. Auch das war Etwas was mich früher auch schon gestört hat, aber heute war es kein wirkliches Problem.
Dann kam Lauterbrunnen und die Halbmarathon-Marke, die ich nach ca 2Std07 passierte. Es ging mir noch recht gut nur war es mir fast zu warm. Kurz vor der Verpflegung bei km 25 überholte ich den 5Std30 Pacemaker und fragte mich ob ich "falsch" lief oder er. Das war nur ein kurzer Gedanke denn bald begann der wirkliche Bergmarathon rauf nach Wengen. Alle wechselten in den Laufschritt, ich sogar schneller als viele meiner Mitstreiter. Manchmal war das Vorbeikommen gar nicht einfach da es recht viele LäuferInnen hatte und auch teilweise widerwillig Platz gemacht wurde. Der Weg nach Wengen kam mir noch nie so kurz vor, aber einfach war es deswegen trotzdem nicht. Nach ca. 3Std20 traf ich Sabine und sie hatte zum Glück Rivella dabei. Der Stopp war nur von kurzer Dauer. 30 Km habe ich bereits hinter mich gebracht und es ging mir noch relativ gut. Die nächsten Kilometer mag ich nicht so gerne. Aussichtsmässig zwar toll aber ich habe immer Mühe bei den Flachpassagen ins Rennen zu wechseln. Auch machte sich leider mein Magen negativ bemerkbar und beim schnelleren Laufen hatte ich grosse Schmerzen. In der Zwischenzeit war mir klar, dass auch heute die Schlusszeiten kein Thema sind. Die Abzweigung Wixi (km 38) erreichte ich nach 4Std40. Nun noch ein wenig mehr als 4 km. Ich durfte auf der linken Seite zu Haregg (oder wie das heisst) rauf. Von dort war leider nicht mal ein "normales" Vorwärtskommen möglich. Oft ging es recht langsam voran und manchmal musste ich auch ein paar Sekunden stehen bleiben. Schade, aber so ist es nun mal am Jungfrau Marathon. Dann endlich die Abzweigung beim Eigergletscher. Ich versuchte irgendwie die Gefühle von 2004 nachzuempfinden, aber das gelang mir nicht mal im Ansatz. Wenn nur die Schmerzen im Magen nicht wären, ich muss da mal Ernährungstechnisch einen Fortschritt machen. Das hinderte mich aber nicht daran die letzten paar hundert Meter noch Gas zu geben. Nach 5Std31min40sec lief ich bei meiner 6. Teilnahme über den Zielstrich, meine 3. beste Zeit. Ich war mehr als zufrieden!
Sabine überraschte mich im Ziel mit einem kleinen Kuchen und einem Happy Birthday Banner drauf. Wie süss. Danke Dir vielmals, auch für den Support. Nach dem Fassen des Finisher-Shirts und dem Gepäck habe ich mich umgezogen. Duschen kann ich dann ja zuhause :-). Mangels Platz auf den Bänken haben wir uns draussen hingesetzt und ein Bier (nur Radler) getrunken.
Nachdem wir die neugierigen Leute um uns aufgeklärt hatten betreffend dem Kuchen haben sie mir spontan das "Happy Birthday" gesungen. Das war mir fast peinlich, aber ich hatte es ja auch forciert.
Nach einer Weile haben wir uns auf den Weg nach Grindelwald gemacht. Da wiederum ein Grund wieso ich den JM nicht so mag. Einerseits musste ich stehen und andererseits war es sehr heiss im Wagen. Auch musste der Zug immer wieder warten um die Züge aus Grindelwald durchzulassen. Auch hier hatte ich die Aufmerksamkeit mit dem Kuchen auf mich gezogen und ein zweites, noch lauteres Happy Birthday gehört. Endlich kamen wir in Grindelwald Grund an. Nur schnell raus aus dem Wagen zum Auto und auf den Weg nach Hause. Auf der Kleinen Scheidegg konnte ich noch nichts essen aber mittlerweile hatten wir beide Hunger. Im Grauholz haben wir unser Nachtessen eingenommen und um 20:00 waren wir dann endlich daheim.
Es war ein schöner Tag und ich war sehr zufrieden aber auch ziemlich müde. Muskelkater begleitete mich die nächsten Tage. Ob ich da wieder mal starte; never say never.
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