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Samstag, 9. Juli 2011

Zermatt Ultra Marathon - St. Niklaus - Gornergrat

Mit diesem Text warb Zermatt für den Ultra Marathon und für Sabine und mich hiess dies natürlich "Da wollen wir dabei sein!". Gesagt, getan.
Darauf haben viele gewartet, zum 10-jährigen Jubiläum wird’s wahr: der Zermatt Marathon führt, exklusiv zum Jubiläum, wieder auf den Gornergrat. Wenn die Läuferinnen und Läufer des Zermatt Marathons bei der Kapelle auf dem Riffelberg das Ziel in Griffnähe haben, haben die Ultra Zermatt Marathon-Läuferinnen und –läufer noch exakt 3,4 km und happige 514 Höhenmeter vor sich. Die Aussicht auf dem Gornergrat, auf 3'089 m.ü.M. ist einzigartig und wird für alle Strapazen entschädigen.

Am Freitag fuhren wir um ca. 08:00 Uhr los. Trotz Ferienzeit kamen wir ganz gut voran. Auch beim Verladen am Lötschberg hatten wir keine Wartezeiten. Die Tickets kauften wir wie immer in der Raststätte Grauholz und so konnten wir die Self Service Spur benutzen. Ohne nennenswerte Verzögerung kamen wir nach ca. 3 Std in St. Niklaus an. Dort holten wir die Startunterlagen ab und schauten noch bei den verschiedenen Ständen (u.a. Salomon) vorbei. Dann fuhren wir weiter nach Täsch und parkten unser Auto dort. Mit dem Zug ging es dann nach Zermatt und dort zu Fuss via Bahnhofstrasse zum Hotel. Das Matterhorn war von Wolken verhangen und bereits jetzt schon kann ich erwähnen, dass wir es dieses Mal nie ganz wolkenlos zu Gesicht bekamen.



Nach dem Einchecken waren wir Mittagessen und sind dann noch ein wenig durch Zermatt spaziert. Dabei trafen wir verschiedene uns bekannte LäuferInnen u.a. Anna und Fridolin Kreienbühl, Renate Werz sowie Bernhard Mühlheim inkl. Frau und Freunde.

Später am Abend gingen wir noch an die Pasta Party um unsere Kohlenhydratspeicher fürs morgige Rennen aufzutanken. Bald danach ging es zurück ins Hotel und dort bereiteten wir alles für den Lauf vor.

Nach einer kurzen Nacht standen wir um 05:30 auf und gingen gegen 6 Uhr zum Frühstück. Draussen war es schon fast hell und ca. 100 Japaner standen nicht weit von unserem Hotel entfernt. Sie wollten einen Blick aufs Matterhorn werfen, aber das war von Wolken verhangen (wie an allen 3 Tagen).
Um 06:59 fuhr der Zug zum Start nach St. Niklaus. Leider waren wir relativ spät beim Bahnhof und so blieb für uns nur noch ein Stehplatz übrig. Im Zug traffen wir dann noch Ralf Ocvirk, der zum ersten Mal am Zermatt Marathon teilnahm. In St. Niklaus angekommen galt es zuerst mal die Toiletten aufzuspüren. Beim Start trafen wir noch Ursula Gassmann mit Freund Philippe sowie Paul Gfeller, welcher zum 10. Mal dabei war.

Um 08:25 dann der Startschuss. Sabine und ich liefen unsere eigene Pace. Mein Ziel war unter 7 Std. (neben Ankommen natürlich). Beim letzten Mal hatte ich 5Std35 und für die zusätzlichen km sowie Höhenmeter rechnete ich ca. 1 Std. Zu Beginn konnte ich Sabine noch folgen aber schon bald lief sie davon. Auf den ersten paar km hatte ich Mühe aber ab ca. km 3 lief es dann ok. Die km flogen nur so vorbei. Kurz vor km 9 wurde ich von Patrick Wieser (Sieger Marathon) in einer Steigung derart schnell überholt, dass ich eingestehen musste, dass Geschwindigkeit relativ ist. Nach 1Std30 passierte ich km 15, also bis jetzt 6min/km. Ich fühlte mich eigentlich bis hier hin recht gut aber schon bald war ich irgendwie leer. Trotz relativ moderater Steigungen vermochte ich nicht mehr zu rennen. Dann endlich Zermatt erreicht. Bei der Zwischenzeit war ich ca. 4 min langsamer als beim letzten Mal. Aber auf den nächsten km musste ich ganz schwer kämpfen. Kurz vor km 24 lief ich 2 Meter an unserem Hotel vorbei. Es wäre eine kurze Strecke gewesen und der Krampf wäre zu Ende gewesen. Aber der Gedanke war nur kurz und schon war ich vorbei. Auf den nächsten km litt ich sehr und die "verdammte" Verpflegungsstation wollte und wollte nicht kommen. In der Zwischenzeit hatte ich einen riesen Kampf mit meinem inneren Schweinehund. Irgendwann hatte ich die Entscheidung getroffen bei km 42.1 nach links ins Marathon Ziel zu laufen und nicht noch die 3.3 km sowie über 500 Höhenmeter aufs Gornergrat. Dann ging es mir ein wenig besser zumindestens für eine kurze Zeit. Km 34 - 38 verlaufen mehrheitlich abwärts aber ich vermochte nicht mal mehr dort zu rennen. Und so zeigte die Uhr jeweils ca. 9min30 pro km (anstatt mögliche 6m30).
Rampe zum Riffelberg

Dann endlich bei der Riffelalp und wer die Strecke kennt weiss, dass nun die Hölle startet. Diese Rampe rauf zum Riffelberg hat es wirklich in sich.  Aber ich fühlte mich in der Zwischenzeit besser und der Rythmus der Guggenmusik half mir da rauf. In der Zwischenzeit war auch für mich klar, dass ich NICHT nach links ins Marathon Ziel laufe sondern nach RECHTS Richtung Gornergrat. Nach 5Std50 passierte ich die Abzweigung und auf einmal fühlte ich mich trotz Schmerz richtig gut. Auch kam viel mehr Ruhe rein, da man nicht mehr ständig von Marathonis bzw. Staffelläufer überholt wurde. Ich fand bald meinen Tritt und wusste dass es in max. 1 Std vorbei sein wird. Es gelang mir sogar auf den steilen Passagen einige LäuferInnen noch zu überholen. Das Gornergrat rückte näher aber es schien trotzdem kein Ende zu nehmen.

Kurz vor dem Ziel noch eine Treppe rauf, dann über eine Brücke und 100 Meter später war es vorbei. In einer Zeit von 6Std46 lief ich die 45.595 km mit 2'498 Höhenmeter. Dem grossen Schmerz folgte die grosse Erleichterung das Ziel doch erreicht zu haben. Meine Vorgabe von unter 7 Std. hatte ich auch erreicht.

Sabine kurz vor dem Ziel

Sabine lief eine super Zeit von 6Std03 und war zu dieser Zeit bereits auf dem Riffelberg. Da es in der Zwischenzeit zu regnen begonnen hat ging ich direkt in den Zug. Auf dem Riffelberg musste ich meine Tasche noch abholen. Dort  angekommen begann es zu hageln und ich entschied mich direkt nach Zermatt runterzufahren. Sabine wartete zwar mit Luzia und Martin auf dem Riffelberg aber ich wollte nur noch runter. Wir hatten dann kurz telefoniert und uns im Hotel verabredet. Nach der Dusche ging es mir besser und bald darauf traf auch Sabine ein.


Später spazierten wir noch mit unserer Trophäe durch Zermatt und plauderten mit uns bekannten Personen, u.a. Thanh welcher den Marathon in 6Std07, ca. 21 min besser als das letzte Mal, lief. Nach einem feinen Nachtessen trafen wir im Pastazelt bei den Ranglisten noch die Marathonis Luzia (5Std01) und Martin (3Std50). Zusammen genehmigen wir uns eine feine Glace sowie einen Kaffee (und Martin noch ein Bier). Zu der Zeit bekam Martin einen Anruf von Gabriel Bader und wir erlaubten uns den Scherz, dass ich das Telefon abnahm und mich mit Christ meldete. Da hätten wir Gabriel's Gesicht gerne gesehen.
Langsam machte sich die Müdigkeit bemerkbar und wir verabschiedeten uns. Aber nach einem solchen Tag mit den vielen Eindrücken ist es trotz Müdigkeit nicht leicht einzuschlafen.

Am nächsten Tag entschieden wir uns nochmals aufs Gornergrat zu fahren. Wie der Zufall es so will Luzia und Martin hatten die gleiche Idee.

Gemeinsam verbrachten wir noch ein paar Stunden und um 12:40 fuhren wir gemeinsam nach Täsch zu unserem Auto. Von dort aus nach St. Niklaus zum Auto von Martin und Luzia, da sie am Samstag morgen direkt an den Start gefahren sind.

Nach ein paar Stunden Fahrt mit Sonne, Regen, Hagel, Stau waren wir um ca. 18:00 zu Hause. Es war ein schönes aber auch hartes Wochenende.

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