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Herzlich Willkommen auf unserem christrunners.ch Blog! Dies hat nichts mit Religion zu tun ist einfach unser Familien-Name. Wir sind eine sportliche Familie, nehmen an verschiedensten Wettkämpfen teil. Unsere Resultate sind auf Datasport zu finden.

Samstag, 21. Mai 2011

Black Forest Trail Run - ein Trainingslauf über 57 km

Am Schluchseelauf ist uns der Flyer für den Black Forest Trailrun in die Hände gekommen. Sabine meinte, wir könnte ja teilnehmen so als längerer Trainingslauf. Zuerst war ich nicht so begeistert, da 57 km und fast 2'000 Höhenmeter doch nicht so ohne sind. In einer schwachen Minute habe ich dann trotzdem die Unterkunft gebucht.

Am frühen Freitag Nachmittag fuhren wir via Schluchsee nach Simonswald. Nach ca. 2 Std hatten wir unser Ziel erreicht. Wir parkierten unser Auto auf dem Sägplatz, dem Startort des morgigen Laufes.
Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort fuhren wir zu unserer Unterkunft, dem Landgasthaus Grüner Baum. Nachdem die Formalitäten erledigt waren und wir unser Zimmer bezogen hatten, tranken wir auf der Sonnenterrasse eine Schorle. Später hielten wir uns noch kurz im Zimmer auf und fuhren dann um 19:00 nach Simonswald um uns da für den morgigen Lauf nachzumelden. Dies war nur eine kurze Angelegenheit und so freuten wir uns auf das Nachtessen, welches wir auf der bereits erwähnten Sonnenterasse einnehmen wollten. Aber schon bald kam ein heftiger Wind und sämtliche Gäste flüchteten in die Gaststube, wir auch. Das Essen war sehr köstlich und nach einem Kaffee begaben wir uns ins Zimmer. Bald danach war es Zeit zum Schlafen, da wir bereits um 05:45 raus mussten.

Nach einer eher unruhigen Nacht sassen wir um 06:00 am Frühstückstisch. Normalerweise war  Frühstück erst ab 07:00 aber unserer Bitte um früher kamen sie ohne Probleme nach. Nach Essen, Zahlen und Packen fuhren wir um ca. 07:00 zum Sägplatz, wo schon ein reges Treiben herrschte. Nach den Startvorbereitungen warteten wir auf das Briefing, wo wir noch wichtige Details zum Lauf erhielten. Keine km-Tafeln, nur 5 Verpflegungsstände und für die Orientierung blaue Punkte am Boden oder an den Bäumen. Dazu noch ein Blatt mit wichtigen Informationen wie Tel.-Nummern, Beschreibung der Strecke sowie km-Angaben der Verpflegungsstände.

Schätzungsweise 100 LäuferInnen warteten bis um 08:00 im Startkanal auf das Startkommando. Sabine und ich starteten fast am Schluss des Feldes, da dieser Lauf als langes Training gedacht ist. Mehr als 27 km liefen wir dieses Jahr noch nie.

Nach einem flachen Anfangsteil (den werden wir in ca. 8 Std nochmals laufen, aber in entgegengesetzter Richtung) ging es bereits den Berg hoch. Die Temperaturen waren angenehm und der Geruch des Tannenwaldes gefiel uns sehr. Schon bald verteilte sich die Läuferschar. Wir hatten es nicht eilig und ich lief das erste Mal mit dem Fotoapparat ausgerüstet einen Wettkampf. Dazu waren wir mit Laufrucksack ausgerüstet, da es nur jeden 10 km einen Verpflegungsposten hatte.

Der Hauptteil der Strecke befand sich im Wald. Aber das Auf und Ab (vorallem Auf) liess ein konstantes Tempo nicht zu. Bei km 10.8 befand sich der erste Verpflegungsposten. Wir stärkten uns und füllten unsere Trinkflaschen auf. Auf den nächsten 4 km mussten über 500 Höhenmeter bewältigt werden auf den höchsten Punkt der Strecke (1'131 m.ü.M).
Ein paar wenige Läufer befanden sich noch in unserer Nähe aber schon bald waren wir alleine. Uns gefiel das so, war aber auch ungewohnt einen Wettkampf zu laufen, bei dem es fast keine Zuschauer hat, keine km-Angaben und nur alle 10 - 12 km einen Verpflegungsposten.




Unsere Beine wurden immer schwerer und auch schwitzen wir trotz Wald ziemlich stark. Im Oberschenkel machten sich krampfartige Zuckungen bemerkbar. Zum Glück hatte Sabine Salztabletten mitgenommen, welche die Situation merklich verbesserten. Nachdem es ein paar km steil abwärts ging mussten wir wieder rauf auf 1'080 m.ü.M.  Nach 3Std45 hatten wir die Hälfte der Strecke geschafft, aber frisch waren wir gar nicht mehr. Die steilen Abwärtspassagen drückten schwer auf die Oberschenkel und schnell laufen war nicht drin. Der Weg durch die erste Schlucht gefiel uns trotz schwierigem Untergrund sehr. Zudem hörten wir nur die Geräusche der Natur (Wasser, Vögel, Rauschen des Waldes; Donnern); kein von Menschen verursachter Lärm ausser natürlich unser schweres Atmen.

Bei km 41 ein nächster Verpflegungsposten und  gleich danach ein moralischer Killer.
1.3 km plus 160 Höhenmeter rauf und wieder runter nur um ca. 100 m vom Verpflegungsposten wieder auf der selben Höhe zu sein. Aber es lohnte sich in Anbetracht der schönen Schlucht. In der Zwischenzeit begann es zu regnen; die Luftfeuchtigkeit wurde teilweise fast unerträglich.

Nach 5Std37 erreichten wir die Marathon-Distanz, also noch ca. 15 km bis ins Ziel. Das wird ein weiter Weg werden. Ein ständiges steiles Auf- und Ab zerrte an unseren letzten Reserven. Auch gab es keinen Körperteil mehr welcher sich nicht mit Schmerzen bemerkbar machte. 100 Höhenmeter in einem km runter nur damit es beim nächsten wieder 80 Höhenmeter hoch ging. Ein ständiger Wechsel Gehen - Rennen - Gehen vermochte teilweise die Schmerzen zu lindern, wobei das Anlaufen immer schwieriger wurde.

Bei km 55 ging es nochmals steil hoch nur um ab km 56 für 800 Meter nochmals mehr als 110 Höhenmeter wieder steil runterzulaufen. Manchmal verfluchte ich diese Strecke. Dann endlich befanden wir uns auf dem Startkilometer, das Ziel in greifbarer Nähe. Eine Gruppe von Leute applaudierten uns und wir bekamen Gänsehaut. Noch ein kurzer Sprint (naja, 5m30 pro km) und nach 7Std40 liefen Sabine und ich durchs Ziel. Wir waren k.o. aber glücklich dass es endlich vorbei war. Ankommen in der Zeitlimit von 8Std30 war unser Ziel, welches wir ganz klar erreicht hatten. Es war im Grossen und Ganzen eine sehr schöne Strecke, wobei dieses Auf und Ab auf dem Schlussstück schon sehr hart war.

Nach einem Kaffee ging es zum Duschen und schon bald danach auf die Heimreise. Da sich in der Zwischenzeit unser Magen bemerkbar gemacht hatte, entschieden wir uns via Basel zu fahren und in der Raststätte Pratteln was zu essen. Nach 19:00 waren wir dann zu Hause. Hier noch ein kurzes Video über unseren Lauf:


Jetzt geht es ums regenerieren, da ja nächstes Wochenende ein Waffenlauf-Doppelstart ansteht.

2 Kommentare:

Jessica hat gesagt…

Mega-Starke-Leistung Ihr beiden :)
Oha, dass hätte ich nicht geschafft aber mit dem MTB hätte ich die Strecke gerne mal abgefahren :)
Super Leistung an Euch.
LG Jessica

christrunners hat gesagt…

Danke vielmals, aber auch Du hattest einen starken Auftritt bei Deinem ersten MTB Auftritt.