Intro

Herzlich Willkommen auf unserem christrunners.ch Blog! Dies hat nichts mit Religion zu tun ist einfach unser Familien-Name. Wir sind eine sportliche Familie, nehmen an verschiedensten Wettkämpfen teil. Unsere Resultate sind auf Datasport zu finden.

Sonntag, 11. August 2013

Eiger Bike Challenge

Nach dem Black Forest Ultra Bike Marathon vor ca. 2 Monaten nun mein erster Bike Marathon in den "richtigen" Bergen. Ich konnte auch noch Adam dazu ermutigen an diesem Rennen teilzunehmen und danach noch weitere 6 Tage mit mir im schönen Berner Oberland zu verbringen.

Wir wurden im 2. Block eingeteilt mit Start um 08:15. Bereits um 5 Uhr raus aus den Federn. Das Frühstück nahmen wir im Hotelzimmer (Wilderswil) ein und um ca. 05:30 fuhren wir dann mit dem Auto nach Grindelwald. Nach einer ereignislosen Fahrt kamen wir um ca. 06:00 Uhr beim Parkplatz der Männlichenbahn an. Es waren schon einige Autos da, der Start der langen Strecke war um 07:00 Uhr. Die Zeit bis zum Start benutzen wir für unsere Vorbereitungen. Zudem froren wir da es nicht mal 10 Grad hatte, aber das Wetter war schön. Kurz nach 8 Uhr dann begaben wir uns in den 2. Startblock direkt hinter der rot-weissen Thömus Bike Gemeinde. Dann um Punkt 08:15 der Startschuss. So wie einige losfuhren könnte man meinen es wäre ein Cross-Country Rennen. Adam und ich wollten zuerst zusammenfahren, aber wir hatten uns dann anders entschieden.

Ohne langes Einrollen mussten wir schon den Berg hochfahren und zwar auf die Grosse Scheidegg (1962m ü.M.), welche ich nach 1Std18 erreichte.  Mehr als 1000 Höhenmeter auf den ersten ca. 12 km.


Die Kälte wich sehr schnell aus dem Körper und schon bald war Schwitzen angesagt. Es dauerte eine Weile bis "Ruhe" einkehrte, da doch einige von den hinteren Startblöcken mich überholten. Adam hatte ich nur am Start gesehen, dann für eine Weile nicht mehr. Unser Ziel war natürlich zuerst mal Ankommen und dann unter 6 Std zu bleiben wobei ich mir eine Zeit unter 5 Std. wünschte.


Nach der Grossen Scheidegg (erste Verpflegung) ging es sogar noch ein paar Höhenmeter runter bevor es zum höchsten Punkt der Strecke ging (Grindelwald First, 2167 m.ü.M.).

Nun folgte auf den nächsten 4 km ein Downhill von ca. 600 Höhenmeter. Steil und viele Kurven erlaubten kein Ausruhen. Zudem mussten ein paar gefährliche Treppen gemeistert werden, bei einem Stück war sogar Absteigen Pflicht. In dieser Passage hatte ich meinen ersten Sturz und schlug dabei meine Wade am Pedal an. Dann wiederum ansteigend Richtung zweiter Verpflegungsstelle bei der Bussalp. Diese passierte ich nach 2Std25. Danach ging es runter Richtung Grindelwald, 500 Höhenmeter auf 4 km mit natürlich immer wieder steilen Kurzanstiegen. Die Strecke hatte es in sich und ich war langsam aber sicher müde. Volle Konzentration war gefragt.


Langsam aber sicher kam der gefürchtete Bort Anstieg immer näher, zuvor passierte ich noch die dritte Verpflegungsstelle. Singletrails, Treppen, (sehr) steile Strassen sowie Schotterwege verlangten alles ab. Bei den technischen Passagen waren mir immer wieder Fahrer im Weg. Dann war es soweit, der Aufstieg zu Bort, 2 km mit über 350 Höhenmeter in der prallen Sonne. Die meisten der Fahrer in meiner Leistungsklasse waren bereits abgestiegen und haben das Bike geschoben. Ich wollte rauffahren so weit es ging was mir auch gelang. Schnell war ich aber auch nicht, mit Tempo von ca. 4 km/h brauchte ich fast 29 min. und den Schlussteil (Gras) musste auch ich mein Bike schieben.

Nach 3 Std 31 passierte ich die zweite Zeitmessung. Nun ging es auf das letzte Teilstück Richtung Ziel. Längere (steile) Abfahrten unterbrochen mit immer wieder steilen und teilweise längeren Anstiegen zerrten an meinen letzten Kräften. Mir war in der Zwischenzeit bewusst, dass ich es unter 5 Std. schaffen werde und holte das letzte aus meinem Körper raus. Dann passierte ich endlich (zum zweiten Mal heute) das Hotel Wetterhorn. Es folgte dann ein weiterer Singletrail mit einigen Treppen den ich ohne Probleme meisterte.


Aber auch hier schoben einige ihr Bike und machten auch nicht richtig Platz. Das führte dazu, dass ich bei der engen Brücke meinen Lenker anschlug und auf das Brückengeländer fiel. Nach kurzem Schimpfen ging es weiter, mehrheitlich runter aber auch immer wieder rauf. Dann endlich der letzte Singletrail, wiederum mit Treppen, den ich aber ohne Problem fuhr. Dann auf der Strasse am Golfplatz vorbei zum Schlussanstieg. Als ich über die Brücke fuhr wusste ich dass es in max. 10 min zu Ende sein wird. Die letzten Kräfte wurden mobilisert und dann endlich war es soweit. Nach 4Std36min22sec fuhr ich ins Ziel. Völlig k.o. aber sehr happy. Mein gewünschtes "unter 5 Std" habe ich ganz klar geschafft.

Nach Verpflegung fuhr ich zurück auf die Strecke um auf Adam zu warten. Ich hatte keine Ahnung wie es ihm lief, ob er überhaupt noch im Rennen war etc.. Es dauerte eine Weile bis auch er nach 5Std49min ins Ziel fuhr. Das ist eine respektable Leistung an seinem ersten (nicht leichten) Bike Rennen und das mit bald 58 Jahren.

Nachdem wir noch das Bike gewaschen hatten fuhren wir zurück zum Hotel um zu duschen und zu relaxen.

Und so war auch dieses schwieriges und anstrengendes Rennen vor imposanter und cooler Kulisse Geschichte. Mal schauen ob nächstes Jahr wieder.