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Sonntag, 6. September 2009

Powerman Zofingen: Ich bin Finisher !

Es ist geschafft. Ich konnte trotz wenig Training den Powerman Zofingen, Lang Distance Duathlon (10km/150km/30km mit insgesamt 2'350 Höhenmeter) in einer Zeit von 10Std17 finishen. Da ich gar nicht damit gerechnet hatte, die Zeitlimiten auf der Radstrecke einzuhalten, bin ich sehr sehr glücklich.

Bin schon sehr früh aufgestanden, da ich einerseits frühzeitig Frühstücken wollte und andererseits noch ein paar Sachen vorbereiten musste. Im Nachhinein hat sich gezeigt, dass ich Folgendes vergessen hatte: Trinkflasche, Tuch Wechselzone, Duschtuch. Irgendwie war ich nicht so bei mir. Die Trinkflasche habe ich mir noch besorgt, was aber eigentlich nicht notwendig war, da gleich am Anfang der Velostrecke eine Verpflegungsstation war.

Beim Start habe ich dann Sabine und die Kinder getroffen, sie haben mich tatkräftig unterstützt. Ich bin fast zuhinterst gestartet, da ich nicht bereits zu Beginn zu viel Kraft verbrauchen wollte. Das Problem ist, dass die Meisten abgehen wie die Post und der 1. km ist ja wirklich steil. Vom Gefühl her empfand ich es anstrengend und ich dachte schon, das kann ja nur schief gehen. Anhand meines Trainingsumfangs (nur 40 km laufen im July, 140 km im August; total 900 km Velofahren) kann es fast nicht sein, dass ich es in den Zeitlimiten schaffe.

47min12 für die ersten 10km, in der Wechselzone lasse ich mir diesmal viel mehr Zeit als üblich, die 2m42 kamen mir ewig vor. Nun gings auf meine Problem-Disziplin, das Velofahren. Im Durchschnitt ca. 2 Std. für die 50km mit 550hm sollte es sein, um die Limiten zu schaffen.

Bei den 2 Verpflegungsposten nahm ich jeweils neben dem Getränk auch noch ein Gel. Die ersten 50 km fühlten sich auch anstrengender als gehofft an, wobei ich ein wenig über 1h54 dafür benötigte. Sabine war in der Coaching Zone und reichte mir jeweils eine Trinkflasche mit Isostar. Beim Wechsel zur 2. Runde wäre der Wettkampf fast zu Ende gewesen. Beim Wiedereinstieg in die Click-Pedalen bekam ich plötzlich einen Wadenkrampf, den ich nur Dank einer Blitzreaktion abwenden konnte.
In der 2. Runde wurde ich dann von den Spitzenfahrerinnen und später auch von den Männern überholt (überrundet). Wahnsinn wie die Vorbeirauschen. Ich war ein wenig stolz, dass ich in der Abfahrt die 3. Frau wieder einholen konnte, da sie in der kurvenreichen Strecke ein wenig mehr Vorsicht walten liess. Nach 1h58 war dann auch die 2. Runde Geschichte.
So, jetzt war ich gespannt auf die 3. 50 km. Es waren fast keine Zuschauer und auch keine Athleten mehr auf der Strecke, so fuhr ich ein einsames Rennen. In Ohmstal haben sie sogar schon begonnen abzubauen und auf dem Bodenberg war der Verpflegungsposten auch schon fast verwaist. Zu der Zeit war ich bereits 10 min langsamer als in der vorigen Runde, aber plötzlich glaubte ich an mich und dachte nun das 1. Mal, dass ich es doch schaffen könnte. Dies schien mich zu beflügeln und ich hatte doch tatsächlich 7 min auf den letzten 25 km wieder aufgeholt. Kurz vor Zofingen kreuzte mich ein Auto, wo der Fahrer aus dem Fenster rief: "Super, toll gemacht, bald ists geschafft". Das trieb mir die Freudentränen in die Augen und machte mir nun bewusst, dass ich diese Limiten schaffen werde, ich konnte es noch nicht glauben. So fuhr ich nach 2h01 für die 3. Runde in die Wechselzone ein.

Meine Familie war dort, auch Monika, die Schwester von meiner Biene. Sabine hat mich sofort entdeckt und neben Fotos machen, mir auch zugewunken. Bei der Wechselzone liess ich mir auch diesmal Zeit und habe mich auch noch mit Jerry Brown (USA, Florida) unterhalten. Nach 2m46 war ich dann auf der Laufstrecke. Wie sich das Laufen nach 150 km Velofahren anfühlte brauche ich nicht speziell zu erwähnen. Im weiteren ging es ja direkt wieder den Hügel rauf. Knapp 4.5 Std. könnte ich mir Zeit lassen für die abschliessenden 30 km und da wusste ich, wenn ich nicht gerade eine Verletzung erhalte, dass ich es schaffen werde.

Die Laufstrecke strapaziert die mentale Stärke dahingehend, dass es viele hin-und-hers mit sich-Kreuzen gab und ständig auf-und-ab ging. Die ersten 15 km schaffte ich gehend/rennend in ca. 1Std40. Auf der 2. Runde war es dann hauptsächlich gehen. Ich musste für den Effort auf dem Velo bezahlen und auch für das zu wenig Training. Aber es war mir egal, ich werde den Powerman finishen und das war nun alles was zählte. Nach 1Std50 lief ich dann in die Arena ein. Leider waren fast keine Zuschauer mehr da, aber Familie Röhrl hat mich lauthals angefeuert und natürlich standen meine 3 Mädels gleich hinter dem Zielbogen. Danke vielmals für die Unterstützung und sorry dass ihr so lange warten musstet.

Die Medaille 2008 (anstatt 2009), ein zu grosses Powerman Long Distance Finisher Shirt, aber dafür ein zusätzliches Powerman Finishershirt war der Lohn für meine 10Std17 und dem 221. Platz (von 227 männlichen Finishern, 28 haben aufgegeben).

Ich bin solz und glücklich diese Strapazen geschafft zu haben. Ob ich es jemals wieder probieren werde, weiss ich noch nicht (never say never).

2 Kommentare:

Andreas hat gesagt…

Hey Gratulation,

da ich den Powerman Zofingen auch schon mal mitgemacht habe vor langer, langer Zeit weiß ich wie hart dieses Event ist.

Eine schöne Erfahrung die dir sicher keiner mehr nehmen kann.

Grüsse aus dem Tae Bo Lager Andreas Ohnhaus

Rainer hat gesagt…

Vielen Dank.

Ja, ist eine schöne Erinnerung und nächstes Jahr sind wir voraussichtlich dann zu zweit am Start.

Gruss
Rainer